Funktionelles Training

 

Funktionsgymnastische Übungen berücksichtigen die Beziehungen zwischen Gelenken und Muskeln, sowie die Belastungsverträglichkeit bindegewebiger Strukturen. Durch Korrektur der gesamten Körperstatik und Lösen der entstandenen Muskelkontrakturen wird eine aufrechte Körperhaltung im Alltag und während der Arbeit erlernt. Bewegungsdefizite oder Störungen in der Bewegungsausführung werden unter anderem mit aktiven therapeutischen Übungen behandelt, die sich oft an Alltagsaktivitäten orientieren. Ziel ist das Erreichen einer ökonomischen Haltung und qualitativ gut koordinierten Bewegung, wobei die individuelle Konstitution und bestehende Bewegungsdefizite berücksichtigt werden müssen. Die funktionelle Bewegungstherapie – mit und ohne Trainingshilfen – bietet eine Vielzahl an Übungen in verschiedenen Ausgangsstellungen, die sich für jedes Problem individuell anpassen lassen.

 

Funktionelle Therapie besteht aus: 

 

• Stabilisationstraining

Körpergerechte Bewegungen erfordern die richtige Zusammenarbeit zwischen den großen Muskeln (= Mobilisatoren), welche die Kraft für Bewegungen entwickeln und den tiefen kleinen Muskeln (= Stabilisatoren), die für die Stabilität der Gelenke zuständig sind, und als Stützsystem wirken. Häufig führt ein Ungleichgewicht zwischen Mobilisatoren und Stabilisatoren zu Fehlbelastungen von Gelenken, Muskeln oder neuralen Strukturen. Durch feine Koordinations- und Stabilisationsübungen wird insbesondere die stabilisierende Muskulatur an Bauch, Rücken oder an Gelenken wie Schulter oder Knie angesprochen. Auf diese Weise wird die lokale Stabilisation verbessert.

 

• Propriozeptives Training

Das Training der Propriozeption (Gleichgewicht) schult vor allem die Gleichgewichtsfähigkeit. Es verbessert die Tiefensensibilität und die daraus resultierende reflektorische Muskelaktivität und somit die koordinativen Fähigkeiten. Ist die propriozeptive Rückmeldung gestört, kann dies sämtliche Komponenten des motorischen Kontrollprozesses beeinträchtigen – bis hin zur Veränderung zentraler Bewegungsmuster. Ziel des propriozeptiven Trainings ist eine positive Beeinflussung der Tiefensensibilität, sowie der reflektorischen Stabilisationsfähigkeit und somit auch der Bewegungsharmonie.